Mai 30

Erste Spanienreise

1. Tag

Voila, der T5 ist fertig ausgebaut, alle Klamotten sind verpackt und nun zur ersten Probefahrt gen Süden.

Es ist wirklich super, dieses „Bulli-Fahrgefühl“, und dazu mit dem Bewusstsein, dass es in wärmere Gefilde geht, dazu ohne Zeitdruck und im Rücken Bett, Küche und Fahrräder dabei.

Mit unseren 102 PS kommen wir flott voran, überholen geht ohne Stress und dann noch die „Lieblingsmucke“!

So erreichen wir unsere erste Station: Herbolzheim. Ein netter Campingplatz neben dem Freibad, ein netter Mensch an der Rezeption und ein kleiner, feiner Stellplatz. Nur die dunklen Wolken am Himmel sehen ein wenig bedrohlich aus.

Als es dämmert, fallen bereits die ersten Tropfen. Das macht uns nichts, wir sind ja regendicht.

Wowh, und die erste Nacht auf der „Supermatratze – wir haben nicht Probe geschlafen……….!

Also, diese Matratze ist spitzenmäßig und das sagt auch meine Liebste, die“Prinzessin auf der Erbse“. Erholt wachen wir auf. Aber wieso ist meine Nase nass?

Ohje, alles Gute kommt von oben…es tröpfelt aus einem kleinen Spalt oben an der Hecktür auf mein edles Haupt.

Draußen ist zu erkennen, dass die Tür mit den Fahrrädern oben nicht richtig abschließt. Das hatten wir bereits zuvor auch ohne Fahrräder und haben die Tür oben angedrückt. Aber mit Fahrrädern? Keine Chance!

Also, entweder Fahrräder runter oder auf besseres Wetter warten.

Kleiner Tipp:

Mit einem wirklich großen Imbus kann man die Verschlussösen oben am Bulli verstellen. Dadurch lassen sich die Türen wieder richtig schließen!

Nachdem ich meine Liebste mit Regenschirm vom Waschhaus abholen musste, haben wir auf ein Frühstück verzichtet und sind zur nächsten Tanke mit Bistro gefahren….Geht doch!

2.Tag

Avignon! Herrlich. Die Sonne brezelt bereits. Naja, bis wir auf dem angepeilten Campingplatz auf der Rhoneinsel angelangt sind, haben wir Dank unseres Navis und individueller Ansichten etliche Ehrenrunden gedreht, aber sind doch angekommen, direkt gegenüber der „pont d`Avignon“. Die Auswahl riesiger Parzellen ist gewaltig. Kaum einer da im Mai!

Jetzt, im Trockenen, werden die Möbel raus gestellt zum Relaxen. Die Markise brauchen wir noch nicht, bloß keinen Schatten!

Und zu Fuß in die Stadt. Zum Papstpalast, zum Theaterplatz mit den vielen Cafes und Restaurants und hinein in die kleinen Gassen mit französischem Ambiente.

3.Tag

Uns gefällt es hier sehr gut. Also bleiben wir noch einen Tag. Mit den Bikes eine längere Tour auf der Rhoneinsel. Insgesamt ist es dort noch sehr ländlich mit viel Obstanbau und Destillerien. Eine wunderschöne Gegend zum Fahrradfahren.

4.Tag

On the road again. Unser nächstes Ziel: Die Costa Brava! Aber kurz nach der spanischen Grenze wiederum bedrohlich dunkle Wolken und schon beginnt es zu schütten, ohn` Unterlaß.

Und jetzt kommt die Idee des Camperbullis so richtig zum Einsatz: Nie etwas im Voraus buchen, einfach ins Blaue fahren oder wie hier: Ins Graue. Schnell war uns klar, wir fahren weiter, bis irgendwann und irgendwo die Sonne scheint. In diesem Fall nach insgesamt 600 Km Tagestour in Vinaros am Mittelmeer. Den zunächst angesteuerten Campingplatz gibt es gar nicht mehr – das zum Thema „Infos“ eines berühmten, deutschen Automobilclubs…….

Der nächste Platz, zunächst etwas schlicht im ersten Eindruck, entpuppt sich als „special place“ für uns. Nur Spanier vor Ort, eine große Parzelle mit Wasserhahn und Becken, geräumige Waschsalons und eine sympathische Dame an der Rezeption und an der Bar. Abends dort Bier oder Wein jeweils für 1Euro und Gespräche und spanisches TV.

5.Tag

Gleich nach dem Frühstück mit den Bikes an der Küste entlang ins Städtchen Vinaros auf den Boulevard und ins Straßencafe zur Schokolade mit Sahne. Am Sonntagmittag sehen wir super aufgetakelte Familienclans vom Gottesdienst kommen, einfach herrlich anzuschauen. Diese Eleganz und das ausdrücklich „Aufgebrezelte“, das ist auch Süden pur.

6.Tag

Noch einmal nach Vinaros, die Stadt besichtigen und dann vor unserem Bulli die Beine hochlegen und lesen.

7.Tag

Ankunft in Valencia auf einem „schrölligen“ Platz. Ups, da haben wir nicht genügend geschaut. Aber egal, runter mit den Bikes zur Supertour durch den Parc l`Albufeira immer am Wasser entlang. Die Strecke geht bis zum Hafen und weiter ins Centrum von Valencia. Wir drehen aber vorher um. Auf dem Rückweg die volle Breitseite Gegenwind – ein gutes Training!

8.Tag

Mit dem Bulli rein ins Getümmel nach Valencia zur Parkplatzsuche. Das wird schwierig. Tiefgarage geht nicht und der Rest ist belegt. Am Bahnhof sehen wir noch was „Freies“ mit schräger Überdachung. Passt das mit unserem Hochdach?

Let´s test. Meine Liebste hat mit Augenmaß navigiert und ich bin drunter gezockelt.

Echte Maßarbeit, wir sind die Besten!!!!!

Dann zu Fuß mit dem Smartphone Richtung Markthallen. Alles Mist! Zu den Aussagen des Navis geben wir immer noch unsere eigenen Interpretationen. Daraus entsteht in der Regel nichts Gutes.

Aber dann doch schnell in einen Bus gesprungen und angekommen. Valencia hat ein tolles Centrum mit vielen Eindrücken, auch mit vielen Touris, aber vor allem mit dem südlichen Flair!

Später zurück zum Bulli. Wir wollen noch weiter gen Süden. Mitten in der City wird der T5 plötzlich langsamer und das „Glühfädchen“ im Dauerblink. Unser Blutdruck steigt. Erst einmal irgendwo anhalten und im Buch nachlesen: Oh je, Motorsteuerung!

Wie zu Hause am PC, try and error, also Neustart….Und jetzt: Alles gut und ab auf die Piste.

Aber wir sitzen nicht nur im Bulli, sondern auch ein wenig auf heißen Kohlen. Zu recht! Nach circa 100 Km: das Glühfädchen!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Und ab ans Meer zum nächsten Campingplatz in Jaeva. Und der ist richtig gut und der T5 bleibt stehen und wir biken an den Strand. Das entspannt.

Shopping Queen

Ein schöner Ort!

9.Tag

Heute, am Freitag, gleich zu einer kleinen Allroundwerkstatt gefahren. Ein netter Engländer vertröstet uns auf Montag. In dieser Straße gibt es mehrere Werkstätten nebeneinander. Sie sehen äußerlich nicht gerade vertrauenserweckend aus, sind aber top in Form und super ausgerüstet, natürlich „alle Marken“. Wahrscheinlich sind wir von den deutschen Hochglanzschuppen verblendet, wobei meine kleine Dorfwerkstatt eher dieser Spanischen ähnelt.

Zum centro historico auf einen cappuccino und per pedes weiter zum Strand. Unterwegs noch eine Audi/VW Werkstatt gefunden. Der Maestro radebrecht: „May be big problemas!“

Nix wie weg hier, hin zum Meer, zu den Palmen, den schönen Pflanzen und immer die gleiche Sehnsucht.

10.Tag

In der Touristinformation heisst es: „Das geht mit dem Fahrrad nicht!“ Na, wieso? Und auf geht’s!

Viele, kleine Anstiege über Arenal und dann eine rasende Serpentinenabfahrt zur Cala de la Grandella. Eine wunderschöne Bucht mit kristallklarem Wasser. In der Strandbar stärken wir uns mit Fisch und Gemüse.

Und dann? Kein Bus und kein LKW in Sicht. Also, Vuelta! Alle Serpentinen steil hinauf, einige Kilometer und Absteigen gibt’s nicht. Geschafft! Hallelujah, ein Top-Team!

11.Tag

Heute Morgen schön ins Städtchen. Gibt´s einen neuen Badeanzug? Müssen wir etwas vom Flohmarkt abschleppen? Und die Markthalle – ein Genusstempel! Von allem erschöpft wieder zum Strand. Herrlich, dieses laszive Abhängen! Und der Badeanzug! Und das leckere Eis! Und eine Wanderung über die Salzkruste.

So viele, schöne Eindrücke……….

12. Tag

Heute mit den Bikes nach Denia. Die Hinfahrt über eine etwas größere Straße. Eine tote Schlange am Wegesrand. Denia ist eine Hafenstadt – auch für die Richtungen Ibiza und Mallorca. Es gibt viele Restaurants, Strände und ein großes Kastell. Kleine Stärkung in einer Tapasbar, bevor wir über einen „mountain-highway“ den Rückweg antreten.

Oh je, schon wieder eine Bergetappe mit vielen Kehren, also erneut VUELTA! Aber irgendwie auch reizvoll. Auf keinen Fall absteigen und die Autos können uns nicht überholen. Am Gipfel erschöpft, aber glücklich.

13. Tag

Morgens mit dem Bulli in die Werkstatt. Dort arbeiten ausschließlich Engländer und im Büro eine Deutsche. Nun ran an den Diagnose-PC…..Nichts zu finden! Wir sollen eine Probefahrt machen und den Motor nicht abstellen und gleich zurückkommen, wenn das Glühfädchen blinkt. Aber nichts passiert!

Also wieder zum Strand und in die Cappuccinobar.

14. Tag

Die Weiterreise nach Isla Planas. Es wird noch wärmer und trockener. Wir finden einen schönen Platz am Hang mit viel Bepflanzung und einem großen Pool. Zum Strand zu Fuß oder mit dem Rad . Wir finden einen einsamen Kiesstrand mit einer herrlichen, improvisierten Reggaebar mit Getränken und kleinem Imbiss. Das Meer und die Musik…………………

15. Tag

Mit den Rädern in den Ort zum Boulevard. Es ist noch nicht viel los. Geschäfte, Cafes und ein kleiner Hafen. Auf der Rückfahrt wieder zum Reggaestrand. Erfrischendes, klares Wasser und wieder die Musik.

Viva Espania!

In der Nacht hören wir kurz einen Regenschauer, dann beginnt der Levante, ein Dauerwind, kräftig und scheinbar ohne Ende.

16. Tag

Der Levante bläst so stark die Berge hinunter und die Luft ist frisch……..Also ab zum Pool in eine windgeschützte Ecke. Das Wasser ist erwärmt und salzhaltig. So überstehen wir den Levante-Tag.

Und in der Nacht, urplötzlich, eine geheimnisvolle Windstille. Der Spuk ist vorbei.

17. Tag

Weiterfahrt nach Cullera. Wir finden einen Terassenplatz in der Stadt in Strandnähe, auch ein wenig speziell, aber mit gutem Sanitär. Und für unschlagbare 16,50 Euro, all inclusive!

Am Strand absolut nichts los. Nur ein einsamer Mann harkt den Sand. Am Boulevard eine Einkehr zur Pizza und anschließend hoch zur Burg. Puuuh! Was ein Aufstieg! Und wieder kein Brot gekauft. Na,ja………

18. Tag

Auf geht’s nach Tarragon-Tamarit. Dort einige Campingplätze super durchgestylt mit Einfahrt und Rezeption im Style eines 5Sterne-Hotels. Nichts für uns. Endlich der Richtige: Torre de la Mora. Stellplätze an der Steilküste in Terassen. Das Heck unseres T5 fahren wir an den Klippenrand. Unter uns die tosenden Wellen. Echt cool. Zum Strand zu Fuß und gleich in eine Strandbar. Dort „erwartet“ uns bereits ein leicht angesäuselter Belarus zu einem langen Gespräch, sehr speziell. Am Abend in eine andere Bar mit großem Bildschirm: FC Liverpool – Real Madrid. Dazu leckere Toasts und charmante Kellner.

19. Tag

Bei wunderschönem Wetter eine Wanderung durch den Kiefernwald immer an der Küste entlang mit vielen kleinen Badebuchten. Schließlich ein langer Sandstrand und ein nettes Restaurant. Endlich „Patates und Olivas“ zur Stärkung für den Rückweg. An unserem Strand gebadet und viel gelesen. Abends in der Bar Zeit zum Tagebuch schreiben und relaxen. Ein sehr schöner Tag!

20. Tag

Auf der Rückfahrt nun ein Stopp an der Costa Brava. Der Platz hier außerordentlich stark „germanisiert“ mit einer beachtlichen Zahl von Hunden. Es gibt einen großen Sandstrand mit angrenzendem Naturreservat. Dort pilgern ständig alle Hundebesitzer hin, um ihren Liebsten die Notdurft zu ermöglichen. Der Ort selbst ist so stark durchkommerzialisiert, dass man nur die Flucht ergreifen kann.

21. Tag

Mit den Bikes fahren wir zu einem nahe gelegenen, mittelalterlichen Ort mit schöner Kathedrale und schmalen Gassen. Er wirkt jetzt im Mai beinahe wie ausgestorben. Etwas unheimlich. Zum Fahrradfahren ist diese Gegend gut geeignet. Wir machen reichlich Gebrauch davon.

22. Tag

Schon in Frankreich auf der Autobahn. Ein ähnliches Phänomen wie auf der Hinreise in Spanien: Dauerregen über Stunden. Wir können fahren, solange wir wollen, es hört nicht auf. Kurzentschlossen steuern wir ein preiswertes Hotel in Beaune an. Alles gut, aber in der Nacht feiern zwei betrunkene Männer im Nachbarzimmer mit lauten Stimmen und dann auch noch Radio. Wir rufen aus dem Fenster in allen uns zur Verfügung stehenden Sprachen. Wir hämmern mit den Fäusten gegen die Wand – Um 4 oder halb fünf war dann irgendwie Ruhe und wir mit den Nerven durch.

23. Tag

Ankunft in Metz. Ein sehr schöner „municipal“ am Flussufer der Mosel und nur 5 Minuten von der Altstadt entfernt. Metz ist eine interessante Stadt mit toller Kathedrale und den Chagallfenstern. Eine riesige Markthalle und leckeres Eis. Wir gönnen uns einen Spaß und erleben eine Stadtrundfahrt mit dem „Dieseltrain“. Schon gut, aber hart gefedert.

24. Tag

„Schland“ hat uns wieder. Wir begrüßen Heidelberg. Camping am Ufer des Neckar. Eine Bushaltestelle direkt vor dem Eingang. Auf ins Städtchen. Das Schloss ist obligatorisch, ebenso die vielen Plätze und die vielen Läden. Hier gönnen wir uns noch 2 Nächte.

Und dann zurück nach Hause.

Juni 25

Am Anfang – Welches Auto?

Es geht los

Nach dem 5 Uhr-Tee mit viel Schaffenskraft zum T5 !

Bevor das Reisen losgeht, erst einmal die gesamten Tüftelergebnisse und die Meinungsvielfalt im Netz durch den „Teefilter“ drücken. Mal sehen, was übrig bleibt.

 

Die Auswahl des Fahrzeuges

Unabhängig von den eigenen Vorstellungen gibt es ja das Internet. Oh je, da ist richtig was los! Sehr unterschiedliche Wagen werden beurteilt und alle sind gut und alle sind schlecht. Nachdem wir uns durch diesen Dschungel gewühlt haben, waren wir so schlau wie zuvor. Sprinter, Crafter, Trafic, Iveco, Ducato, VW – alle haben wir in Erwägung gezogen und einige zur Probe gefahren.

Unsere wichtigsten Kriterien waren letztlich folgende:

Wir wollen stressfrei durch kleine, südeuropäische Städte und Dörfer fahren, eventuell auch einen Parkplatz finden und den Wagen zeitweise auch im Alltag benutzen können. Er sollte vorn nur zwei Sitze haben, da wir von dort aus nach hinten gelangen möchten, ohne auszusteigen, und eine Klimaanlage und einen Beifahrerairbag. Selbst bezüglich dieser Wünsche gab es noch eine große Auswahl.

Wir haben uns für einen Transporter T5 – Diesel in Langversion mit Hochdach entschieden. Natürlich sind diese VWs in der Anschaffung teurer, aber unser Wagen hatte beim Kauf bereits eine Klimaanlage, eine zweite Batterie, einen Wechselrichter, sechs 12Volt-Steckdosen, eine Standheizung und an der Schiebetür und gegenüber getönte Scheiben mit Schiebefenstern und Fenster in den Flügeltüren hinten. Und als „Gimmick“ einen aufgesteckten Touch-Adapter. So haben wir über Bluetooth eine Freisprechanlage.

   

Immerhin, aber sonst nichts drin – ein Transporter eben – zunächst noch bestückt mit Werkstattregalen. Richtig laut mit einer Pilz-Entlüftung im Dach und einem kreisrunden Loch im Wagenboden für die Frischluft – also noch lauter!

Dieser T5 erfüllt unsere grundsätzlichen Kriterien, aber eben modisch schlank, das heißt, man kann nicht quer schlafen. Unsere Freunde haben uns getröstet: Beim Querschlafen muss der hintere Schläfer immer über den anderen rüber turnen, wenn er nachts mal raus muss: Oh nein, das wollen wir nicht!

 

 

 

 

 

 

 

Juni 25

Zum VW T5

Wir haben sehr viele, unterschiedliche Beurteilungen über den T5 gelesen, auch über den „freundlichen“ VW-Händler. Mit VW-Händlern haben wir nichts zu tun. Wir lassen unser Auto in einer gemütlichen Werkstatt auf dem Dorf checken bzw. reparieren. Die machen alles, können auch improvisieren und man kann immer etwas besprechen und erfragen. Ist auch preislich interessanter!

Über den T5 gibt es extreme Kritiken zu lesen. Okay, das ist eine individuelle Geschichte.

Wenn ich mir einen 170 PS-Bulli anschaffe, will ich eventuell auch mehr „brettern“ – da gibt es vielleicht auch mehr „trouble“ durch hohe Beanspruchung?

Keine Ahnung.

Unsere Diesel- Maschine hat 102 PS. Diese fast gleiche Maschine sind wir zuvor jahrelang in unserem Golf 5 gefahren – ohne einen einzigen Schaden! Mit unserem 102 PS-Bulli sind wir nicht so schnell – circa 145 Km/h – dafür aber leer und voll gleichbleibend und günstig im Verbrauch.

 

 

 

Juni 25

Wie soll unser Fahrzeug werden?

Ganz ausdrücklich soll ein „Campermobil“ entstehen und kein durchgestyltes Wohnmobil. Wir wollen damit nicht im Winter zum Nordkap, sondern in den Süden und dort möglichst viel Zeit draußen verbringen – am Fahrzeug unter einer Sonnenmarkise sitzen und lesen und relaxen. Für die Erkundung der unterschiedlichen Gegenden werden Fahrräder mitgenommen – also kann der Wagen häufig stehen bleiben.

Obwohl schon älteren Datums: Wir benötigen keine Dusche und keine Toilette an Bord. Entweder ein Stellplatz mit „Sanitär“ oder ein Campingplatz oder in freier Natur. Dann aber mit Klappspaten – schon der Wölfe wegen!

Beim Thema „Kochen“ sind wir zunächst unschlüssig: Benötigen wir eine festinstallierte Küche oder kochen wir draußen mit Camping- Mobiliar?

Für das Thema „Umschreibung“ eine wichtige Entscheidung! Falls gewünscht. Zur Zeit haben wir eine LKW-Zulassung – steuerlich sehr günstig!

Und gibt es ein festinstalliertes Bett oder eine Schlaf-Sitz-Kombination?

Fragen über Fragen! Was können wir selber machen? Wann brauchen wir einen Profi?

Und unser Geldbeutel spielt schließlich auch eine Rolle!

 

   Vom tea-five zum T 5       

Juni 25

Die Dämmung

Natürlich muss der Transporter gedämmt werden. Schließlich wollen wir im Sommer im Trapo keine Spiegeleier ohne Pfanne braten. Also, sämtliche Seitenverkleidungen runter. Dabei haben wir mindestens 50% der Plastiknippel zerstört. Eine echte Fehlkonstruktion! Kann man aber nachkaufen. Auch längere und preiswertere aus dem asiatischen Raum…….je nach Bedarf.

Die Dämmung ist im Netz schon beinahe eine philosophische Frage, mutiert zeitweise zur Religion.

Okay, jeder, wie er meint.

Unsere befragten Profis haben uns erklärt, dass ein Trapo niemals so zu dämmen sei wie ein fertiges Wohnmobil. Es sei immer ein Kompromiss. Für uns war klar, dass wir niemals etwas ausschäumen würden. Wegen Feuchtigkeit, Nachbau, Umbau und Reparatur in jedem Fall ungünstig.

Zum Thema Feuchtigkeit – mal etwas flapsig: Wenn man im Bulli Steaks und Kartoffeln kocht, dann raucht und Kaffee trinkt und anschließend schnarchend zu zweit ins Bett sinkt, mag es wohl tröpfchenweise Niederschlag geben. Aber wie wäre es mal mit „Lüften?“ Beim Kochen Fenster und Türen auf und auch nachts möglichst viele Fenster und Lüftungen offen lassen – außer im Winter am Nordkap – aber da wollen wir ja nicht hin.

Dämmung mit Armaflex und Alubutyl

Wir haben sämtliche Seitenflächen mit Armaflex verkleidet. Zum Teil nicht so einfach, weil wir zerklüftete Blechlandschaften vorfanden. Meine Liebste kam auf Grund ihrer zierlichen Piano-Finger in jede Ecke.

Zum Thema „Liebste“ ist uns aufgefallen, dass „Madame“ bei vielen Bullibauern nur dann auftaucht, wenn es darum geht, im Urlaub einen funktionierenden Fön zu haben. Wir sind alle Arbeiten gemeinsam angegangen. Ohne meine „Liebste“ wäre unser „Camping-Trapo“ gar nicht fertig geworden.

Okay.

Das Armaflex ließ sich gut verarbeiten und mit Cutter, Rasierklinge oder einer guten Schere schneiden.

 

   

   

Wow! Und hier unsere Messdaten auf Pappkarton. Davon gab es reichlich!

  

Und nach dem Messen schön schneiden – aber wirklich schön!

 

   

 

Die Radkästen und die Flügeltüren haben wir mit Alubutyl gedämmt. Gerade die Radkästen sind schon sehr laut.

 

    

Juni 25

Der Fußboden

Ein gemütlicher Fußboden soll auch sein. Ein bischen warm, auch für „Barfüße“, und möglichst gut anzusehen. Zu diesem Thema wie immer lange recherchiert: Parkett, Laminat, Teppichboden, Dielenbretter………..
Wir haben uns für verklebbare Korkfliesen entschieden. Vom Outfit her gibt es eine große Auswahl. Es sieht in der Fläche sehr schön aus. Krümel lassen sich fegen und es kann auch feucht gewischt werden. Allerdings mussten wir unsere bereits vorhandene Bodenplatte anschleifen und mit einer speziellen Grundierung spachteln. Die fertige Korkoberfläche muss auch noch versiegelt werden.
Unsere Korkplatten waren bereits vorbehandelt.

   
Okay, einmal Teppichboden verlegen geht bestimmt flotter!!!
In der Regel gibt es die Korkplatten in 30 x 60 cm. Es gibt auch ein „Klick-System“ mit Korkbelag, in etwa so wie Laminatplatten. Das gefiel uns nicht.
Meine Liebste hat sich die Korkplattenverlegung vorgenommen. Ich habe mich schnell zum Tischler verdrückt. Möbel einölen ist entspannter. Am Abend war der Korkboden fertig
Gut sieht er jetzt aus, der Fußboden, so richtig „hyggelig“, wie der Däne sagt!

   

Juni 25

Die Innenverkleidung

Im Bulli soll ja nun ein schöner Raum entstehen: Gemütlich, aber auch zweckmäßig und im günstigsten Fall leicht zu säubern. Wir wollten den Innenraum nicht komplett verkleiden, sondern lediglich die Seitenverkleidungen vom Trapo – bei uns in hässlichem Grau mit reichlich Gebrauchsspuren. Wie sollten diese dekoriert werden? Mit Filz, Teppichboden, Kunstleder oder, oder, oder? Die ausgebauten Seitenverkleidungen haben wir mit Webwolle bespannt. Diese Webwolle ist eigentlich sehr teuer und wird auch zur Ausstattung von englischen Herren – Clubs und Kreuzfahrtschiffen gebraucht. Aber im Resteposten – Laden haben wir preislich interessant zugeschlagen und die notwendige Menge bekommen.

Zum Bekleben haben wir den berühmt-berüchtigten Würth – Sprühkleber benutzt, auf Empfehlung im Netz und hitzebeständig bis 110 Grad – we hope so!

Auf einem Probestück haben wir die Kleberei getestet. Nach kurzer Zeit hat man den Bogen raus. Der Zuschnitt der einzelnen Webwolle-Flächen war schon zeitaufwendiger. An den Rändern jeweils 2 cm Überstand zum Umschlagen, das heißt alle Kurven und Ecken einschneiden und filigran bearbeiten.

Hat „Super geklappt“.

 

   

   

 

   

 

   

 

   

 

Hinter dem Küchenschrank gibt es frische, abwaschbare Zitronen!

   

 

 

 

Juni 25

Die Dachdämmung

Mit dem Kunststoff-Hochdach hat unser T5 einen großen Hohlraum, so dass auch das gesamte Dach wegen Sommerhitze und Fahrgeräuschen zunächst mit Armaflex gedämmt werden muss.

Na, ob das in Spaniens Sonne hält?

Aufgrund der starken Sonneneinstrahlung im Süden Europas konnten wir unser selbstklebendes Armaflex nicht so einfach unter das Hochdach kleben. Wir haben viele Ratschläge bekommen mit dem Tenor, dass der Selbstkleber nicht halten wird.

Wir haben zunächst wiederum unsere schöne Webwolle mit Sprühkleber auf das Armaflex geklebt. Das ging sehr gut. Anschließend die Dachflächen mit flüssigem Armaflex-Kleber eingestrichen, die Klebefolie abgezogen und die Wolle- Armaflexstreifen unter das Dach gedrückt. Der Armaflex-Kleber soll ja auch bis 105 Grad beständig sein…..Na, denn!!!

 

       

 

   

Juni 25

Die Elektrik

Auweia – ein ganz heißes Thema – geradezu elektrisierend!

Je nach individuellen Bedürfnissen sind unterschiedliche Dinge zu installieren. Von einer einfachen 12 Volt – Leselampe bis hin zum elektrischen Warmwasserboiler ist ja alles möglich und machbar. Aber warum so unendlich viele Kinkerlitzchen? Am komfortabelsten ist es doch zu Hause. Wir denken, auf so einer Bullireise lebt man doch von „Abenteuer“ und Improvisation. Es soll doch gerade nicht so sein wie daheim. Und wir finden es nicht sinnvoll, den Ausbau eines Trapos an den Standard eines gekauften Wohnmobils anpassen zu wollen. Dann lieber sparen oder einen Kredit aufnehmen oder ins Hotel oder eben Zelten oder gleich „Balkonien“ – ist preislich sehr attraktiv!

Okay!

Was wir jetzt an Elektrik haben:

Einen 230 Volt – Außenanschluss für den blauen CEE-Stecker. Drinnen ein c-Go-Ladegerät von Reich für die zweite Batterie. Dazu ein Schaudt CSV 300 – Stromversorgungsgerät. Dieser Kasten polt um auf 12 Volt und hat reichlich weitere Anschlüsse. Darüber laufen die 230 Volt – und die 12 Volt – Steckdosen. Die Stromumschaltung von Land – auf Batteriestrom erfolgt automatisch. Auf dem Gerät ist extra Platz für LS- und FI – Sicherungen. Diese sind dann sozusagen integriert. Ein Wechselrichter war ja bereits angeschlossen und mit eigener Sicherung geschützt.

   

Wir benötigen hauptsächlich Strom für eine Kühlbox, für verschiedene Lampen und 12 Volt – Steckdosen für Smartphones, Kamera und eventuell einen Laptop. Das wars – oder?

Wenn es doch im Süden mal frisch wird am Abend und unsere brummelige Standheizung den Nachbarn ärgert?

Vielleicht doch einen kleinen Heizlüfter, wenigstens mit 400 Watt?

Auch darüber ist der Diskussionsstand gewaltig!

 

 

 

Juni 25

Der FI-Schalter

Oh je!

Ein Gespenst geht um bei Europas Wohnmobilisten – der FI-Schalter.

Über Politik, Kunst und Kultur lässt sich streiten, aber auch über die Elektrik? Wir waren der Ansicht, dass es zu diesem Thema einfache, geordnete und auch verständliche Vorschriften gibt und damit der Ausbauer bzw. eine beauftragte Firma wissen, wo es lang geht. Weit gefehlt!

Im Netz gibt es Ausführungen von Elektromeistern, Gesellen, Menschen, die sich dieses Thema mühevoll draufgeschafft haben, selbsternannte Spezialisten(huiiii) und ziemliche Laien, wie wir zum Beispiel.

Es gibt im Netz keine einhellige Meinung, ob im Wohnmobil ein FI-Schalter einzubauen ist oder nicht. Selbst zitierte Vorschriften variieren!

Hiiiiilfe!

Verwandte von uns haben ein 20 Jahre altes Wohnmobil, von der allseits bekannten Firma ausgebaut. Darin befinden sich 2 FI-Schalter. Anders herum wurden reichlich Fahrzeuge bis 2010 oder zu späteren Jahren ohne FI ausgeliefert. Hat der Camping-oder Stellplatz bereits eine FI-Absicherung? Was ist, wenn nicht?

Interessant ist auch die Empfehlung, unter bestimmten Bedingungen noch einen 2 Meter-Erdanker mitzuführen und diesen bei Bedarf mit dem Fäustel einzuschlagen. Das ist doch nichts für Vagabunden…………………

Trotz allem, das Thema „Elektrik“ ist wichtig und absolut ernstzunehmen und man möchte sich in seinem „Rolling Home“ sicher fühlen.

Und daher haben wir einen FI-Schalter – Mindestens fürs Gemüt.