In so einem hyperschlanken VW-Bus muss man sich schon genau überlegen, wie die Möblierung aussehen soll. Ist das Bett erst einmal in Schlafposition gebracht, bleibt nicht mehr viel Platz für Sport und Bewegung im Vorraum. Auch die Breite des Bettes soll den Ansprüchen genügen. Beim Probeliegen haben wir festgestellt, dass wir doch mit 1,20 m Breite zurechtkommen statt 1,40 m. Für 1,20 m-Betten gibt es unterschiedliche Lösungen zu kaufen. Umklappbare VW-Sitzbänke und verschiedene weitere Vorschläge von vielen Anbietern. Oft recht teuer! Wer hinten noch Passagiere befördern möchte, muss zwangsläufig Sitze bzw. Sitzbänke mit entsprechenden Gurten und TÜV einbauen. Dies wollten wir zunächst nicht.
Also eine Bettkonstruktion in Eigenbau, aus der tagsüber eine Sitzbank entstehen kann, zum Essen, Lesen usw.
Unser befreundeter Tischler, Master Thomas, konnte sich auf unsere Überlegungen einlassen und ein entsprechende Bett/Bank-Konstruktion anfertigen. Mit leichten Handgriffen wird das Fußteil nach vorn herausgezogen und oben wieder eingesteckt. So wird aus dem Fußteil eine Rückenlehne. Entsprechend ist die Matratze unterteilt. Die Fußteil-Matratze funktioniert dann als Rückenpolster.
Der Umbau dauert höchstens eine halbe Minute. Das ist wohl zu schaffen – auch allein.
Apropos „Matratze“: Ich hatte schon einmal heftig „Rücken“, bloß nie wieder!!!!!!!
Also musste etwas Besonderes her. Die Firma „fanello“ in der Schweiz bietet für Camper und Boote spezielle Natur- Schaumstoffmatratzen mit eingearbeitetem Lattenrost an. Die haben wir geordert – und das Ersparte ist hin und weg!
Unter dem Bett befinden sich vorn vier große Schubfächer und hinten ein Gepäckabteil für Tisch, Stühle und weiteres Zubehör.
Master Thomas hat uns noch ein Küchenmöbel gebaut für Spüle, Gas und Schubfächer. An dessen Seite hinter dem Fahrersitz wurde unsere Elektroinstallation auf ein Brett geschraubt.
Da unser Gasverbrauch nicht sehr hoch sein wird – lediglich für Kaffeewasser und kleine Mahlzeiten – haben wir uns für CampingGAZ entschieden. Deren größte Flasche R 907 reicht für uns. Sie ist kleiner, leichter und überall einzutauschen. Zudem heizen wir nicht mit Gas.
Fisch und Fleisch – falls gewünscht – bruzzeln wir draußen auf einem kleinen Einflammenkocher.
Unsere schöne fanello-Matratze soll ja nicht duften wie die Theke im Imbiss.
Bei unserem T5 mit Hochdach ist hinten unterm Dach noch Platz für einen Schrank. Auch hier wurde der Tischler tätig. Man muss mit Raffinesse arbeiten, da keinerlei Verschraubungen zu machen sind – an diesem dünnen Kunststoffdach. Also her mit Sikaflex oder Winkelkonstruktionen.
Insgesamt: „Master Thomas sei gedankt!“ Hallelujah dem goldenen Handwerk!
Die T5 mit Hochdach haben innen an den Seiten, wo das Dach an der Karosserie befestigt wurde, lange, häßliche Kanten mit Löchern und Verwinkelungen. Darauf haben wir rechts und links schöne Bretter geschraubt. Es sind 2 wunderbare Ablagen entstanden für alles, was der Mensch so braucht.
Über der Fahrerkabine befindet sich noch eine Ablagefläche, die wir durch ein weiteres, schönes Brett begrenzt haben.
Für 2 Personen haben wir sehr viel Platz in diesem T5. Wir können großzügig packen.
Auf einen festeingebauten Tisch haben wir verzichtet. Wir nehmen einen kleinen Campingtisch für drinnen und draußen.
Eine Dometic-Kühlbox haben wir noch gekauft. Damit sind wir sehr zufrieden. Es fehlt lediglich ein fester Platz, so dass wir die Box bei Bedarf immer ein wenig herum schieben.
Für unsere Fahrräder haben wir einen „carrybike“-Fahrradträger angeschafft, der an unserem T5 nur an einer Tür befestigt werden kann. Da waren wir wirklich unsicher, ob das gut geht. Schließlich soll unsere Hecktür kein „Gelenkrheuma“ bekommen. Die Meinungen im Netz gehen da sehr weit auseinander.
Aber: No risk, no fun!
Jetzt ist aber wirklich Zeit für eine Probefahrt nach Spanien. Lange Zeit haben wir wenig gemacht – im Winter war es sooo kalt. Dann so rumgepuzzelt und zuletzt unter Zeitdruck losgelegt.
Also: demnächst ein kleiner Reise- und Erfahrungsberichtbericht!