Juni 25

Am Anfang – Welches Auto?

Es geht los

Nach dem 5 Uhr-Tee mit viel Schaffenskraft zum T5 !

Bevor das Reisen losgeht, erst einmal die gesamten Tüftelergebnisse und die Meinungsvielfalt im Netz durch den „Teefilter“ drücken. Mal sehen, was übrig bleibt.

 

Die Auswahl des Fahrzeuges

Unabhängig von den eigenen Vorstellungen gibt es ja das Internet. Oh je, da ist richtig was los! Sehr unterschiedliche Wagen werden beurteilt und alle sind gut und alle sind schlecht. Nachdem wir uns durch diesen Dschungel gewühlt haben, waren wir so schlau wie zuvor. Sprinter, Crafter, Trafic, Iveco, Ducato, VW – alle haben wir in Erwägung gezogen und einige zur Probe gefahren.

Unsere wichtigsten Kriterien waren letztlich folgende:

Wir wollen stressfrei durch kleine, südeuropäische Städte und Dörfer fahren, eventuell auch einen Parkplatz finden und den Wagen zeitweise auch im Alltag benutzen können. Er sollte vorn nur zwei Sitze haben, da wir von dort aus nach hinten gelangen möchten, ohne auszusteigen, und eine Klimaanlage und einen Beifahrerairbag. Selbst bezüglich dieser Wünsche gab es noch eine große Auswahl.

Wir haben uns für einen Transporter T5 – Diesel in Langversion mit Hochdach entschieden. Natürlich sind diese VWs in der Anschaffung teurer, aber unser Wagen hatte beim Kauf bereits eine Klimaanlage, eine zweite Batterie, einen Wechselrichter, sechs 12Volt-Steckdosen, eine Standheizung und an der Schiebetür und gegenüber getönte Scheiben mit Schiebefenstern und Fenster in den Flügeltüren hinten. Und als „Gimmick“ einen aufgesteckten Touch-Adapter. So haben wir über Bluetooth eine Freisprechanlage.

   

Immerhin, aber sonst nichts drin – ein Transporter eben – zunächst noch bestückt mit Werkstattregalen. Richtig laut mit einer Pilz-Entlüftung im Dach und einem kreisrunden Loch im Wagenboden für die Frischluft – also noch lauter!

Dieser T5 erfüllt unsere grundsätzlichen Kriterien, aber eben modisch schlank, das heißt, man kann nicht quer schlafen. Unsere Freunde haben uns getröstet: Beim Querschlafen muss der hintere Schläfer immer über den anderen rüber turnen, wenn er nachts mal raus muss: Oh nein, das wollen wir nicht!

 

 

 

 

 

 

 

Juni 25

Zum VW T5

Wir haben sehr viele, unterschiedliche Beurteilungen über den T5 gelesen, auch über den „freundlichen“ VW-Händler. Mit VW-Händlern haben wir nichts zu tun. Wir lassen unser Auto in einer gemütlichen Werkstatt auf dem Dorf checken bzw. reparieren. Die machen alles, können auch improvisieren und man kann immer etwas besprechen und erfragen. Ist auch preislich interessanter!

Über den T5 gibt es extreme Kritiken zu lesen. Okay, das ist eine individuelle Geschichte.

Wenn ich mir einen 170 PS-Bulli anschaffe, will ich eventuell auch mehr „brettern“ – da gibt es vielleicht auch mehr „trouble“ durch hohe Beanspruchung?

Keine Ahnung.

Unsere Diesel- Maschine hat 102 PS. Diese fast gleiche Maschine sind wir zuvor jahrelang in unserem Golf 5 gefahren – ohne einen einzigen Schaden! Mit unserem 102 PS-Bulli sind wir nicht so schnell – circa 145 Km/h – dafür aber leer und voll gleichbleibend und günstig im Verbrauch.

 

 

 

Juni 25

Wie soll unser Fahrzeug werden?

Ganz ausdrücklich soll ein „Campermobil“ entstehen und kein durchgestyltes Wohnmobil. Wir wollen damit nicht im Winter zum Nordkap, sondern in den Süden und dort möglichst viel Zeit draußen verbringen – am Fahrzeug unter einer Sonnenmarkise sitzen und lesen und relaxen. Für die Erkundung der unterschiedlichen Gegenden werden Fahrräder mitgenommen – also kann der Wagen häufig stehen bleiben.

Obwohl schon älteren Datums: Wir benötigen keine Dusche und keine Toilette an Bord. Entweder ein Stellplatz mit „Sanitär“ oder ein Campingplatz oder in freier Natur. Dann aber mit Klappspaten – schon der Wölfe wegen!

Beim Thema „Kochen“ sind wir zunächst unschlüssig: Benötigen wir eine festinstallierte Küche oder kochen wir draußen mit Camping- Mobiliar?

Für das Thema „Umschreibung“ eine wichtige Entscheidung! Falls gewünscht. Zur Zeit haben wir eine LKW-Zulassung – steuerlich sehr günstig!

Und gibt es ein festinstalliertes Bett oder eine Schlaf-Sitz-Kombination?

Fragen über Fragen! Was können wir selber machen? Wann brauchen wir einen Profi?

Und unser Geldbeutel spielt schließlich auch eine Rolle!

 

   Vom tea-five zum T 5       

Juni 25

Die Dämmung

Natürlich muss der Transporter gedämmt werden. Schließlich wollen wir im Sommer im Trapo keine Spiegeleier ohne Pfanne braten. Also, sämtliche Seitenverkleidungen runter. Dabei haben wir mindestens 50% der Plastiknippel zerstört. Eine echte Fehlkonstruktion! Kann man aber nachkaufen. Auch längere und preiswertere aus dem asiatischen Raum…….je nach Bedarf.

Die Dämmung ist im Netz schon beinahe eine philosophische Frage, mutiert zeitweise zur Religion.

Okay, jeder, wie er meint.

Unsere befragten Profis haben uns erklärt, dass ein Trapo niemals so zu dämmen sei wie ein fertiges Wohnmobil. Es sei immer ein Kompromiss. Für uns war klar, dass wir niemals etwas ausschäumen würden. Wegen Feuchtigkeit, Nachbau, Umbau und Reparatur in jedem Fall ungünstig.

Zum Thema Feuchtigkeit – mal etwas flapsig: Wenn man im Bulli Steaks und Kartoffeln kocht, dann raucht und Kaffee trinkt und anschließend schnarchend zu zweit ins Bett sinkt, mag es wohl tröpfchenweise Niederschlag geben. Aber wie wäre es mal mit „Lüften?“ Beim Kochen Fenster und Türen auf und auch nachts möglichst viele Fenster und Lüftungen offen lassen – außer im Winter am Nordkap – aber da wollen wir ja nicht hin.

Dämmung mit Armaflex und Alubutyl

Wir haben sämtliche Seitenflächen mit Armaflex verkleidet. Zum Teil nicht so einfach, weil wir zerklüftete Blechlandschaften vorfanden. Meine Liebste kam auf Grund ihrer zierlichen Piano-Finger in jede Ecke.

Zum Thema „Liebste“ ist uns aufgefallen, dass „Madame“ bei vielen Bullibauern nur dann auftaucht, wenn es darum geht, im Urlaub einen funktionierenden Fön zu haben. Wir sind alle Arbeiten gemeinsam angegangen. Ohne meine „Liebste“ wäre unser „Camping-Trapo“ gar nicht fertig geworden.

Okay.

Das Armaflex ließ sich gut verarbeiten und mit Cutter, Rasierklinge oder einer guten Schere schneiden.

 

   

   

Wow! Und hier unsere Messdaten auf Pappkarton. Davon gab es reichlich!

  

Und nach dem Messen schön schneiden – aber wirklich schön!

 

   

 

Die Radkästen und die Flügeltüren haben wir mit Alubutyl gedämmt. Gerade die Radkästen sind schon sehr laut.

 

    

Juni 25

Der Fußboden

Ein gemütlicher Fußboden soll auch sein. Ein bischen warm, auch für „Barfüße“, und möglichst gut anzusehen. Zu diesem Thema wie immer lange recherchiert: Parkett, Laminat, Teppichboden, Dielenbretter………..
Wir haben uns für verklebbare Korkfliesen entschieden. Vom Outfit her gibt es eine große Auswahl. Es sieht in der Fläche sehr schön aus. Krümel lassen sich fegen und es kann auch feucht gewischt werden. Allerdings mussten wir unsere bereits vorhandene Bodenplatte anschleifen und mit einer speziellen Grundierung spachteln. Die fertige Korkoberfläche muss auch noch versiegelt werden.
Unsere Korkplatten waren bereits vorbehandelt.

   
Okay, einmal Teppichboden verlegen geht bestimmt flotter!!!
In der Regel gibt es die Korkplatten in 30 x 60 cm. Es gibt auch ein „Klick-System“ mit Korkbelag, in etwa so wie Laminatplatten. Das gefiel uns nicht.
Meine Liebste hat sich die Korkplattenverlegung vorgenommen. Ich habe mich schnell zum Tischler verdrückt. Möbel einölen ist entspannter. Am Abend war der Korkboden fertig
Gut sieht er jetzt aus, der Fußboden, so richtig „hyggelig“, wie der Däne sagt!

   

Juni 25

Die Innenverkleidung

Im Bulli soll ja nun ein schöner Raum entstehen: Gemütlich, aber auch zweckmäßig und im günstigsten Fall leicht zu säubern. Wir wollten den Innenraum nicht komplett verkleiden, sondern lediglich die Seitenverkleidungen vom Trapo – bei uns in hässlichem Grau mit reichlich Gebrauchsspuren. Wie sollten diese dekoriert werden? Mit Filz, Teppichboden, Kunstleder oder, oder, oder? Die ausgebauten Seitenverkleidungen haben wir mit Webwolle bespannt. Diese Webwolle ist eigentlich sehr teuer und wird auch zur Ausstattung von englischen Herren – Clubs und Kreuzfahrtschiffen gebraucht. Aber im Resteposten – Laden haben wir preislich interessant zugeschlagen und die notwendige Menge bekommen.

Zum Bekleben haben wir den berühmt-berüchtigten Würth – Sprühkleber benutzt, auf Empfehlung im Netz und hitzebeständig bis 110 Grad – we hope so!

Auf einem Probestück haben wir die Kleberei getestet. Nach kurzer Zeit hat man den Bogen raus. Der Zuschnitt der einzelnen Webwolle-Flächen war schon zeitaufwendiger. An den Rändern jeweils 2 cm Überstand zum Umschlagen, das heißt alle Kurven und Ecken einschneiden und filigran bearbeiten.

Hat „Super geklappt“.

 

   

   

 

   

 

   

 

   

 

Hinter dem Küchenschrank gibt es frische, abwaschbare Zitronen!

   

 

 

 

Juni 25

Die Dachdämmung

Mit dem Kunststoff-Hochdach hat unser T5 einen großen Hohlraum, so dass auch das gesamte Dach wegen Sommerhitze und Fahrgeräuschen zunächst mit Armaflex gedämmt werden muss.

Na, ob das in Spaniens Sonne hält?

Aufgrund der starken Sonneneinstrahlung im Süden Europas konnten wir unser selbstklebendes Armaflex nicht so einfach unter das Hochdach kleben. Wir haben viele Ratschläge bekommen mit dem Tenor, dass der Selbstkleber nicht halten wird.

Wir haben zunächst wiederum unsere schöne Webwolle mit Sprühkleber auf das Armaflex geklebt. Das ging sehr gut. Anschließend die Dachflächen mit flüssigem Armaflex-Kleber eingestrichen, die Klebefolie abgezogen und die Wolle- Armaflexstreifen unter das Dach gedrückt. Der Armaflex-Kleber soll ja auch bis 105 Grad beständig sein…..Na, denn!!!

 

       

 

   

Juni 25

Die Elektrik

Auweia – ein ganz heißes Thema – geradezu elektrisierend!

Je nach individuellen Bedürfnissen sind unterschiedliche Dinge zu installieren. Von einer einfachen 12 Volt – Leselampe bis hin zum elektrischen Warmwasserboiler ist ja alles möglich und machbar. Aber warum so unendlich viele Kinkerlitzchen? Am komfortabelsten ist es doch zu Hause. Wir denken, auf so einer Bullireise lebt man doch von „Abenteuer“ und Improvisation. Es soll doch gerade nicht so sein wie daheim. Und wir finden es nicht sinnvoll, den Ausbau eines Trapos an den Standard eines gekauften Wohnmobils anpassen zu wollen. Dann lieber sparen oder einen Kredit aufnehmen oder ins Hotel oder eben Zelten oder gleich „Balkonien“ – ist preislich sehr attraktiv!

Okay!

Was wir jetzt an Elektrik haben:

Einen 230 Volt – Außenanschluss für den blauen CEE-Stecker. Drinnen ein c-Go-Ladegerät von Reich für die zweite Batterie. Dazu ein Schaudt CSV 300 – Stromversorgungsgerät. Dieser Kasten polt um auf 12 Volt und hat reichlich weitere Anschlüsse. Darüber laufen die 230 Volt – und die 12 Volt – Steckdosen. Die Stromumschaltung von Land – auf Batteriestrom erfolgt automatisch. Auf dem Gerät ist extra Platz für LS- und FI – Sicherungen. Diese sind dann sozusagen integriert. Ein Wechselrichter war ja bereits angeschlossen und mit eigener Sicherung geschützt.

   

Wir benötigen hauptsächlich Strom für eine Kühlbox, für verschiedene Lampen und 12 Volt – Steckdosen für Smartphones, Kamera und eventuell einen Laptop. Das wars – oder?

Wenn es doch im Süden mal frisch wird am Abend und unsere brummelige Standheizung den Nachbarn ärgert?

Vielleicht doch einen kleinen Heizlüfter, wenigstens mit 400 Watt?

Auch darüber ist der Diskussionsstand gewaltig!

 

 

 

Juni 25

Der FI-Schalter

Oh je!

Ein Gespenst geht um bei Europas Wohnmobilisten – der FI-Schalter.

Über Politik, Kunst und Kultur lässt sich streiten, aber auch über die Elektrik? Wir waren der Ansicht, dass es zu diesem Thema einfache, geordnete und auch verständliche Vorschriften gibt und damit der Ausbauer bzw. eine beauftragte Firma wissen, wo es lang geht. Weit gefehlt!

Im Netz gibt es Ausführungen von Elektromeistern, Gesellen, Menschen, die sich dieses Thema mühevoll draufgeschafft haben, selbsternannte Spezialisten(huiiii) und ziemliche Laien, wie wir zum Beispiel.

Es gibt im Netz keine einhellige Meinung, ob im Wohnmobil ein FI-Schalter einzubauen ist oder nicht. Selbst zitierte Vorschriften variieren!

Hiiiiilfe!

Verwandte von uns haben ein 20 Jahre altes Wohnmobil, von der allseits bekannten Firma ausgebaut. Darin befinden sich 2 FI-Schalter. Anders herum wurden reichlich Fahrzeuge bis 2010 oder zu späteren Jahren ohne FI ausgeliefert. Hat der Camping-oder Stellplatz bereits eine FI-Absicherung? Was ist, wenn nicht?

Interessant ist auch die Empfehlung, unter bestimmten Bedingungen noch einen 2 Meter-Erdanker mitzuführen und diesen bei Bedarf mit dem Fäustel einzuschlagen. Das ist doch nichts für Vagabunden…………………

Trotz allem, das Thema „Elektrik“ ist wichtig und absolut ernstzunehmen und man möchte sich in seinem „Rolling Home“ sicher fühlen.

Und daher haben wir einen FI-Schalter – Mindestens fürs Gemüt.

 

Juni 25

Das Licht

Bezüglich der Innenbeleuchtung war bereits einiges vorinstalliert.

Über der Küche, über der Schiebetür und unter dem Dach gab es bereits drei LED-Lampen. Auf jeden Fall hell genug. Lediglich zum Lesen benötigen wir zusätzliches Licht. Wir hatten bereits vorsorglich 12Volt-Kabel zur weiteren Lampeninstallation verlegt, haben uns aber schließlich für eine „Flexi-Lösung“ entschieden: Unsere „Asia-Klemmlampen“ gefallen uns richtig gut. Sie haben zwei Helligkeitsstufen, sind über 12Volt oder Steckdose aufzuladen, halten sehr lange das Licht und sind überall anzubringen: An Brettern, Rucksäcken, direkt am Buch oder vorn am Gurt oder draußen am Tisch – überall, wo es was zum Anklemmen gibt.

Und das Ganze für unschlagbare 9,90 Euro!